STIKO-Empfehlung zu Omikron-angepassten Impfstoffen für Auffrischimpfungen jetzt veröffentlicht
07.10.2022 – Die Ständige Impfkommission hat ihre Empfehlung zur COVID-19-Impfung mit Omikron-angepassten Impfstoffen veröffentlicht. Danach soll für alle Auffrischimpfungen ab zwölf Jahren vorzugsweise einer der Omikron-adaptierten bivalenten mRNA-Impfstoffe verwendet werden.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hatte bereits im September vorab über den Beschlussentwurf informiert (die PraxisNachrichten berichteten).
Laut Empfehlung der STIKO können sowohl die BA.1- als auch die BA.4/5-adaptierten Impfstoffe für Auffrischimpfungen eingesetzt werden. Primäres Ziel der COVID-19-Impfung sei unverändert die Verhinderung schwerer COVID-19-Verläufe, so die STIKO. Insbesondere Personen, die während der seit Dezember 2021 laufenden Omikronwelle noch keine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, könnten von einer Auffrischimpfung mit einem Omikron-angepassten Impfstoff profitieren.
Gesunde Personen, die bereits drei Impfstoffdosen erhalten haben, sind nach Ansicht der STIKO weiterhin gut vor schweren COVID-19-Verläufen geschützt, auch wenn sie keine Omikron-Infektion durchgemacht haben. Ihnen wird daher derzeit keine weitere Auffrischimpfung empfohlen.
Auch die bisherigen monovalenten mRNA-Impfstoffe Comirnaty und Spikevax können nach Angaben der STIKO für die Auffrischimpfung weiterhin eingesetzt werden, da sie unverändert vor schweren COVID-19-Krankheitsverläufen schützen.
Spikevax BA.1 erst ab 30 Jahren
Bei der Wahl des Impfstoffes für Auffrischimpfungen ist zu beachten, dass die STIKO Spikevax und Spikevax bivalent Original /Omicron BA.1 von Moderna erst ab dem Alter von 30 Jahren und nicht in der Schwangerschaft empfiehlt. Die Vakzine Comirnaty, Comirnaty Original/Omicron BA.1 und Comirnaty Original/Omicron BA.4/BA.5 können bei Personen ab zwölf Jahren eingesetzt werden.
Booster unter 12 weiterhin mit monovalentem Impfstoff
Besteht im Alter von fünf bis elf Jahren eine besondere Indikation für eine Auffrischimpfung, soll gemäß der STIKO weiterhin der zugelassene herkömmliche, monovalente mRNA-Impfstoff verwendet werden (Comirnaty 10 Mikrogramm für fünf- bis elfjährige Kinder).
Indikationsgruppen für Auffrischimpfungen unverändert
An der bisherigen STIKO-Empfehlung, wer grundsätzlich eine weitere Auffrischimpfung bekommen sollte, ändert sich nichts. Einen zweiten Booster (vierte Impfung) empfiehlt die STIKO allen Personen ab 60 Jahren. Darüber hinaus sollten sich Menschen ab fünf Jahren mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung, insbesondere Immundefizienz, sowie Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegebereich nochmals impfen lassen (s. Tabelle 3, Epid. Bulletin 40/2022).
Bei besonders gefährdeten Personen wie Hochbetagten und Menschen mit Immundefizienz kann es laut STIKO sinnvoll sein, nach dem vierten immunologischen Ereignis (Impfung oder Infektion) eine weitere Impfstoffdosis zu verabreichen – in der Regel frühestens nach sechs Monaten.
Die STIKO weist zudem ausdrücklich darauf hin, dass die genannten adaptierten Impfstoffe bisher nur als Auffrischimpfung und nicht für die Grundimmunisierung gegen COVID-19 (1. und 2. Impfstoffdosis) zugelassen sind.
STIKO-Empfehlung zur Grundimmunisierung mit Valneva
Außerdem spricht die STIKO die Empfehlung aus, alternativ zu den bereits empfohlenen COVID-19-Impfstoffen zur Grundimmunisierung den adjuvantierten Totimpfstoff COVID-19-Impfstoff Valneva für Personen von 18 bis 50 Jahren mit zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens vier Wochen anzuwenden.
Quelle: KBV